Standardpflegeplan Parkinson Syndrom |
Formen: |
das Parkinson-Syndrom |
Das Parkinson-Syndrom ist eine
Stammganglienerkrankung, die vor allem durch
Bewegungsstörungen gekennzeichnet ist und ca. 0,1
Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre betrifft. Es kommt
aus unbekannter Ursache zu einem Dopaminmangel in der
Substantia nigra. |
sekundäres oder symptomatisches
Parkinsonsyndrom: |
Diese Form entsteht durch:
- Vergiftungen
- Medikamente wie z.B.
Antiemetika, Neuroleptika
- Infektionen, z.B. nach einer
Hirnhautentzündung bei der
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
- bei einem
Stammganglieninfarkt oder einer Stammganglienblutung
- bei zerebralen
Raumforderungen, wie etwa einem Hirntumor
- metabolisch bedingt, z.B. bei
Hypoparathyroidismus (verminderte oder fehlende
Produktion eines Hormons in der Nebenschilddrüse)
- schweres Kopftrauma,
traumatische Hirnschädigung, z.B. bei Boxern
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die drei Leitsymptome: |
- Akinese (Bewegungsunfähigkeit
/ Bewegungsstarre)
- Tremor (Zittern)
- Rigor (Muskelsteifheit)
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Tremor |
- "Pillendrehen",
"Münzenzählen" und der sog. "Ja-Nein-Tremor"
- Ruhetremor, beeinträchtigt
den Betroffenen nicht so stark, fällt aber sofort
ins Auge. Bei manchen Betroffenen tritt er überhaupt
nicht auf.
- Aktionstremor, beeinträchtigt
den Betroffenen viel stärker im Alltag, tritt bei
willkürlichen Bewegungen auf
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Akinese (herabgesetzte oder fehlende
Bewegungen) |
- Dyskinesie: unwillkürliche
abnorme Bewegungen
- Bradykinesie: verlangsamte
Bewegungen
- Hypokinese: Willkürliche und
unwillkürliche Bewegungsabläufe sind gestört. Z.B.
ist das physiologische Mitschwingen der Arme beim
Gehen gestört.
- typische Haltung: Kopf und
Rumpf nach vorn gebeugt, Knie-, Ellenbogen- und
Fingergelenke leicht angewinkelt, Arme und Hände
liegen am Körper an (Zusammenspiel zwischen Rigor
und Hypokinese)
- erhöhte Sturzgefahr: Der
Betroffene kann nicht die Balance halten, um Stürze
zu vermeiden.
- Geh- und Haltungsstörungen
mit kleinschrittigem schlurfendem Gang,
Schwierigkeiten die Bewegung z.B. beim Gehen zu
starten ("Freezing") und wieder abzubrechen
- Verminderung der Mimik und
Gestik: maskenhaftes Gesicht
- Störungen der Feinmotorik:
äußert sich etwa durch eine Schreibstörung; das
Geschriebene wird immer kleiner (Mikrografie)
- Hypophonie: Störungen der
Stimmbildung: leiser, rauer, monoton
- Dysarthrie: verwaschene und
beschleunigte Sprache, oft zusätzlich behindert
durch den starken Speichelfluss
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Rigor |
- Unter Rigor wird eine
Muskelsteifheit verstanden. Die Steifheit ist
gleichzeitig bei der Beuge- und Streckmuskulatur
vorhanden. Durch den erhöhten Tonus des Muskels
bleibt der Widerstand bei einem passiven
Bewegungsablauf immer gleich, z.B. beim Beugen des
Arms. Häufig kommt es dabei zu dem so genannten
"Zahnradphänomen", nämlich das ruckartige Nachlassen
des Widerstands.
- Bei bettlägerigen Bewohnern
mit ausgeprägtem Nackenrigor kann vielfach folgendes
Bild beobachtet werden: Der Bewohner liegt steif auf
dem Rücken, der Kopf ist nach vorn gebeugt und
Zentimeter vom Kopfkissen entfernt
(Luftkissenphänomen).
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weitere Begleiterscheinungen |
- Schmerzen in den Gelenken und
der Muskulatur
- Schluckstörungen
- Blasenfunktionsstörungen,
häufig Dranginkontinenz in Verbindung mit einer
Pollakisurie (häufige Entleerung kleiner Harnmengen)
- Obstipation
- bei Männern erektile
Dysfunktion
- Schlafstörungen
- orthostatische Hypotonie
(Kreislaufabfall beim Aufrichten vom Liegen oder
Sitzen zum Stehen, tritt im fortgeschrittenem
Stadium häufig auf)
- Demenz
- Stimmungsschwankungen,
Gereiztheit, Überempfindlichkeit, Antriebslosigkeit:
aus diesen Stimmungen heraus besteht die Gefahr des
Rückzuges von Freunden und Angehörigen
- erhöhter Speichelfluss
- erhöhte Talgsekretion (Salbengesicht)
- schnelles Frieren
- Hitzewallungen, Fehlsteuerung
der Wärmeregulation im Hypothalamus
- Abnahme der Libido
- Parästhesien
- Leistungsabbau
- depressive Zustände
- Völlegefühl, Sodbrennen,
vorzeitiges Sättigungsgefühl
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Die Krankheit ist nicht heilbar.
Therapiert wird sie mit Medikamenten, die das
Ungleichgewicht zwischen Dopamin und Azetylcholin
(Überträgerstoffe im Gehirn) ausgleichen sollen.
Problematisch ist, dass die Wirksamkeit der Medikamente
mit der Zeit nachlässt. |
Pflegerische Maßnahmen: |
Folgende Maßnahmen sind zu ergreifen
nach Heimeinzug oder zu Beginn der Pflege:
- Erstellen eines individuellen
Pflegeplanes mit allen bei dem Betreffenden
notwendigen grund- und behandlungspflegerischen
Maßnahmen einschließlich der Prophylaxen
- Information und Aufklärung
des Bewohners / Patienten und seiner Angehörigen
- Beschaffung von geeigneten
Hilfsmitteln
- Einbeziehung von
Krankengymnasten, Ergotherapeuten und Logopäden
- Informationsweitergabe an
alle an der Pflege und Betreuung Beteiligten
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Pflegeproblem: |
Pflegemaßnahmen: |
Pflegeziel: |
AEDL:
vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten |
- Bewohner benötigt Hilfe und Anleitung
bei der Medikamenteneinnahme
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- stellen und richten der
Medikamente
- Bewohner kann mit Hilfe eines
Timers an die regelmäßige Einnahme erinnert werden
- Medikamente entweder 30
Minuten vor den Mahlzeiten oder 90 Minuten danach
einnehmen lassen (sehr eiweißreiche und vitamin-b-reiche Kost kann die Aufnahme der
L-Dopa-Medikamente negativ beeinflussen.)
- ggf. Verabreichung der
Medikamente
- Beobachtung, Dokumentation
und Bericht an den behandelnden Arzt über Wirkungen
und Nebenwirkungen der Medikamente. Beispiel: im
späteren Verlauf der Erkrankung kann es zu so
genannten Fluktuationen kommen, dabei kann es direkt
nach Einnahme einer hohen L-Dopa-Dosis zu einer
Dyskinesie und beim Nachlassen der Wirkung zu einer
Akinese kommen.
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- Sicherstellung der vom Arzt
angeordneten Medikation
- konsequente Einnahme der
Medikamente gewährleisten
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- für eine gute Lebensqualität
sorgen durch die bestmögliche Einstellung mit
Medikamenten
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- Bewohner ist besonders
gefährdet bei Infektionskrankheiten und sollte eine
drohende Ansteckung möglichst vermeiden.
(Bei Bewohnern in einem fortgeschrittenem Stadium
der Krankheit kann es bedingt durch eine
Unterbrechung der Medikamentengabe, z.B. bei
Infektionskrankheiten oder einer Dehydratation, zu
einer akinetischen Krise kommen. Diese zeigt sich in
Form eines zentralen Fiebers sowie totaler Akinese
und starken Rigors. Dieser Zustand kann unbehandelt
zum Tod führen.)
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- Grippeschutzimpfung empfehlen
- Bei Grippewellen Bewohner
empfehlen, sich von größeren Menschenansammlungen
fernzuhalten
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- eine Infektionskrankheit
vermeiden
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- Bewohner läuft Gefahr an
einer Augenentzündung durch zu seltenen Lidschlag zu
erkranken
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- nach ärztlicher Anordnung
Gabe von Tränenersatzflüssigkeit
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- Vermeidung einer
Augenentzündung
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- Bewohner atmet sehr flach
aufgrund der Akinese und des Rigors
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- Atemübungen durchführen
lassen, ggf. Atemtrainer einsetzen
Pneumonieprophylaxe
- zum Singen anregen
|
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- gute Belüftung der
Lungenflügel gewährleisten
- Vermeidung einer Pneumonie
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- Bewohner leidet an einer
Mundtrockenheit als Folge der Nebenwirkungen der
Medikamente
|
- ausreichend Getränke anbieten
- wiederholte Mundspülungen
durchführen lassen
- ggf. auf das Rauchen und
scharfe Gerichte verzichten, trocknet den Mund
zusätzlich aus
- ggf. kann vom Arzt ein
Speichelersatz verordnet werden
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- Bewohner soll einen feuchten
Mundraum haben
- Er soll ein angenehmes Gefühl
im Mund haben
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AEDL: sich pflegen |
- Bewohner ist in der Fähigkeit
sich zu pflegen eingeschränkt aufgrund der Akinese,
des Tremors und des Rigors
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- Bewohner dazu raten den
Spiegel im Bad zu nutzen, dadurch bessere
Selbstkontrolle möglich
- Bewohner soll vor dem
Waschbecken sitzen und die Ellenbogen beim Waschen,
Zähneputzen und Rasieren aufstützen, vermindert den
Tremor
- Anschaffung einer
Elektrozahnbürste vorschlagen, dickerer Griff,
eigenständige Bewegungen
- Bewohner kann sich
selbständiger abtrocknen, wenn statt Handtüchern ein
Bademantel verwendet wird
- gute Hautpflege durchführen
wegen des vermehrten Schwitzens
- Bewohner nicht unter Zeitdruck und Stress setzen,
ausreichend Zeit lassen
An- und Auskleiden:
- auf Kleidung achten, die in
der Lage ist Schweiß aufzusaugen, wenig synthetische
Kleidung verwenden
- Bewohner über Kleidung und
ggf. Make-up wieder zu mehr Selbstwertgefühl
verhelfen
- Haken und Knöpfe möglichst
groß wählen, am besten Klettverschlüsse an der
Kleidung anbringen
- Reißverschlüsse mit einem
Ring ausstatten
- feste Schuhe mit
Klettverschlüssen bereitstellen und auf richtigen
Sitz achten
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- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- Motivation erhalten und
fördern
- Selbstvertrauen /
Selbstwertgefühl stärken
- Bewegungsfreiheit ermöglichen
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- Bewohner friert und schwitzt
schnell
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- nach dem Zwiebelprinzip
anziehen, so dass leicht nach Bedarf die Kleidung
an- oder ausgezogen werden kann
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- Bewohner soll sich wohl
fühlen
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- Bewohner ist in der Fähigkeit
sich zu pflegen eingeschränkt, aufgrund der
Parästhesien
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- auf richtige Temperatur des
Wasch- und Badewassers achten
- medizinische Fußpflege
durchführen lassen
- auf Wunden achten
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- Folgeschäden vermeiden
- Bewohner soll sich wohl
fühlen
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- Der Bewohner leidet unter
einem Salbengesicht und vermehrter Schuppenbildung
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- entfettende Gesichtsreinigung
durchführen lassen
- häufiger Haare waschen lassen
|
- Bewohner soll sich wohl
fühlen
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- Bewohner leidet unter
Speichelfluss
|
- regelmäßige Mundpflege mit
Soor- und Parotitisprophylaxe durchführen
- regelmäßige Lippenpflege
durchführen
|
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AEDL: sich bewegen |
- Bewohner ist in der Fähigkeit
sich zu bewegen eingeschränkt, aufgrund der Geh- und
Haltungsstörungen und Dyskinesien
|
- ausreichende Versorgung mit
Hilfsmitteln
- Stühle mit Armlehnen und
erhöhter Sitzlehne bereitstellen
- ggf. KG und Ergotherapie
veranlassen
- Geh- und Koordinationsübungen
durchführen, die zum Ziel haben, eine aufrechte
Körperhaltung, großschrittigen Gang mit Mitpendeln
der Arme, Start- und Haltepositionen sowie
Richtungsänderungen zu trainieren. Die Pflegeperson
klatscht z.B. in die Hände bei jedem Schritt, mit
Kreide die Richtung auf dem Boden einzeichnen usw.
- Bewegungsübungen auch für die
Gesichtsmuskeln durchführen
- im Rahmen der
Beschäftigungsangebote feinmotorische Tätigkeiten
anbieten wie etwa Basteln, Malen, Schreiben (dabei
aber eine Überforderung vermeiden)
- bei Dyskinesien Arzt
informieren
|
- Förderung und Erhaltung der
Beweglichkeit
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- Motivation erhalten und
fördern
- Selbstvertrauen /
Selbstwertgefühl stärken
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AEDL: essen und trinken |
- Bewohner ist in der Fähigkeit
zu essen und zu trinken eingeschränkt aufgrund des
Tremors und der Schluckstörung
|
- Besteck mit dicken Griffen
und eine Schale mit hochgezogenem Rand anbieten, um
die Selbständigkeit so lange wie möglich zu erhalten
- aufgrund der zusätzlich
benötigten Zeit für die Essensaufnahme Essen warm
halten
- ausreichend Zeit zur
Nahrungsaufnahme lassen
- einen Löffel statt einer
Gabel anbieten, Umgang ist einfacher
- auf die Konsistenz der
Nahrung achten, dokumentieren wobei sich der
Bewohner am wenigsten verschluckt
- nach jeder Mahlzeit
gründliche Zahn- und Mundpflege durchführen, Nahrung
verbleibt länger im Mundraum und greift somit
verstärkt die Zahnsubstanz an
- Becher mit Henkeln nur bis
zur Hälfte füllen, um ein Verschütten zu vermeiden
- eine Servierte anbieten
- ggf. ein Ernährungstagebuch
führen, da Betroffene berichten, dass es ihnen nach
bestimmten Nahrungsmitteln besser oder schlechter
geht
- ggf. Ernährung zusammen mit
einem Ernährungsberater anpassen, es wird eine
kalorien- und flüssigkeitsreiche Kost empfohlen
(durch den Tremor benötigen Erkrankte wesentlich
mehr Kalorien)
- härteres Gebäck kann in
Kaffee oder Tee eingetaucht werden, erleichtert das
Abbeißen und Schlucken
|
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- auf ausreichende Nahrungs-
und Flüssigkeitszufuhr achten
- Motivation erhalten und
fördern
- Selbstvertrauen /
Selbstwertgefühl stärken
|
- Bewohner hat ein erhöhtes
Risiko untergewichtig zu werden als Folge des
Tremors
|
- regelmäßiges Ermitteln des
BMI
- bei einem zu geringen BMI
genaue Dokumentation der Nahrungsaufnahme
- ggf. Zusammenarbeit mit einem
Ernährungsberater
|
- Bewohner soll einen
angemessenen BMI haben
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- Bewohner leidet unter
Völlegefühl, Sodbrennen, vorzeitigem
Sättigungsgefühl
|
- mehrere Mahlzeiten über den
Tag anbieten
- Lieblingsspeisen anbieten
|
- Bewohner soll weitestgehend beschwerdefrei
sein
- Bewohner soll genügend
Nahrung zu sich nehmen
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AEDL: Kommunizieren können |
- Bewohner kann häufig schlecht
vom Gegenüber verstanden werden, Stimme ist
verwaschen, monoton und leise aufgrund der
Dysarthrie und des Ruhetremors in den Lippen, in der
Zunge und im Kinn
|
- Logopädie veranlassen
- zusätzliche Sprechübungen
neben der Logopädie durchführen lassen
- Verständnis und Geduld zeigen
- zusammen singen
- zum Verstehen und Antworten
Zeit geben
- Bewohner motivieren und Mut
machen
|
- regelmäßige Gespräche führen
|
- Bewohner ist in der
Kontaktaufnahme zu anderen eingeschränkt, da das
maskenhafte Gesicht, also die fehlende Mimik, die
Kommunikation nicht unwesentlich beeinflusst
|
- Der Intellekt des Bewohners
ist häufig erhalten, daher den Bewohner ernst nehmen
und nicht wie ein Kind behandeln
- auch Angehörige und
Nahestehende darüber informieren
|
- Kontakte fördern
- Teilhabe am sozialen
Geschehen in der Einrichtung fördern
- adäquate Gesprächsthemen
wählen
|
- Bewohner leidet unter
Speichelfluss
|
- den Bewohner mit ausreichend
Papiertaschentüchern ausstatten
|
- Bewohner soll sich wohl
fühlen und sich nicht schämen müssen für den
Speichelfluss
- Besucher und Angehörige
aufklären über die Ursache des Speichelflusses
|
- Bewohner leidet tageszeitlich
unter Sehstörungen als Folge der Nebenwirkungen der
Medikamente
|
- Beschäftigungsangebote an die
tägliche Verfassung anpassen
|
- Kontakte fördern
- Teilhabe am sozialen
Geschehen in der Einrichtung fördern
|
- Bewohner ist nicht mehr in
der Lage, selbständig etwas niederzuschreiben
aufgrund der ausgeprägten Mikrografie
|
- Computer zur Verfügung
stellen
- sofern eine gute
Vertrauensbasis vorhanden, ggf. Briefe oder
Schriftsätze für den Bewohner schreiben
|
- Kontakte fördern
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
|
AEDL: ausscheiden können |
- Bewohner ist inkontinent,
(häufig liegt eine Dranginkontinenz durch eine
motorisch ungehemmte Blase in Verbindung mit einer
Pollakisurie vor)
|
- Toilettentraining zur
Gewöhnung an regelmäßige Zeiten der Entleerung
- Toilettensitzerhöhung, hilft
selbständig zu bleiben, da das Aufstehen und
Hinsetzen erleichtert wird
- Versorgung mit angemessenem
Inkontinenzmaterial
|
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- Bewohner soll sich wohl
fühlen
- Selbstvertrauen /
Selbstwertgefühl stärken
- Bewegungsfreiheit ermöglichen
|
- Bewohner leidet unter einer
Obstipation aufgrund der mangelnden Motilität
(Eigenbewegung) des Magen-Darm-Traktes
|
- hohe Flüssigkeitszufuhr auch
um das vermehrte Schwitzen auszugleichen
- Ballaststoff- und
vitaminreiche Kost
- Kolonmassagen
- morgens vor dem Frühstück ein
lauwarmes Glas Leitungswasser trinken lassen
- natürliche Abführmittel
einsetzen nach Absprache mit dem Arzt, wie etwa
Sauerkrautsaft und ähnliches
- nur nach Absprache mit dem
Arzt Laxantien einsetzen, da Wechselwirkungen mit
den Parkinsonmedikamenten nicht auszuschließen sind.
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- eine angemessene
Stuhlentleerungsfrequenz erreichen
- Bewohner soll weitestgehend
beschwerdefrei sein
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- Selbstvertrauen /
Selbstwertgefühl stärken
|
AEDL: für Sicherheit sorgen |
- Bewohner ist sehr
sturzgefährdet aufgrund der Bewegungseinschränkung
und der orthostatischen Hypotonie, die schnell
Schwindel verursacht
|
- Hindernisse beseitigen
- Sitzmöglichkeiten,
Abstützmöglichkeiten im Zimmer schaffen
- Toilettensitzerhöhung
anbringen
- für gute Beleuchtung im
Zimmer sorgen
- Schwellen, Teppichkanten und
auf der Erde liegende Elektrokabel beseitigen
- ggf. Möbelstücke verschieben
wegen der Schwierigkeit, die Richtung zu ändern und
zu stoppen
- ggf. vor dem Herausfallen aus
dem Bett sichern (ggf. Genehmigung Amtsgericht)
- Anschaffung eines schnurlosen
Telefons empfehlen
- Anschaffung einer Greifzange
empfehlen, so dass der Bewohner sich nicht bücken
muss
- Bewohner anleiten nach jedem
Aufstehen sich festzuhalten und mit dem Gehen zu
warten, bis der Schwindel vorüber ist bzw. sich
wieder hin zu setzen, falls der Schwindel nicht
nachlässt
|
- Bewohner soll sich sicher und
geborgen fühlen
- Förderung und Erhaltung der
Selbständigkeit
- Selbstvertrauen /
Selbstwertgefühl stärken
- Bewegungsfreiheit ermöglichen
- Bewohner soll seine
körperlichen Grenzen erkennen
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AEDL: ruhen und schlafen
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- Schlaf des Bewohners ist
beeinträchtigt aufgrund Bewegungseinschränkungen und
des Schwitzens
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- dem Bewohner eine leichte
Zudecke zur Verfügung stellen, verhindert Wärmestau
und ermöglicht eine bessere Beweglichkeit im Bett
- möglichst seidene Bettwäsche
verwenden, ermöglicht ein Gleiten im Bett und wirkt
schmerzlindernd
- darauf achten, dass die
Matratze, auf der der Bewohner liegt, nicht zu weich
ist und er darauf zu sehr einsinkt, schränkt die
Beweglichkeit ein
- Beobachtung, welche
Lagerungen schmerzarm sind und das Zittern
verringern
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- Bewohner soll sich ausgeruht
und ausgeglichen fühlen
- Bewegungsfreiheit ermöglichen
- Schmerzfreiheit
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- Bewohner ist sturzgefährdet,
da ihm nach dem Aufstehen immer schwindelig ist und
er oft trotzdem gleich loslaufen möchte
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- Bewohner anleiten nach dem
Aufstehen aus dem Bett sich festzuhalten und mit dem
Gehen zu warten bis der Schwindel vorüber ist.
|
- Stürze vermeiden
- Bewohner soll seine
körperlichen Grenzen erkennen
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- Bewohner ist häufig müde und
unausgeglichen, da er sich oft selbst überfordert
und sich zu wenig Ruhe gönnt
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- Bewohner dazu anleiten einen
immer gleichen Tagesrhythmus einzuhalten
- Beobachtung zu welchen Zeiten
Ruhe- und Schlafpausen sinnvoll sind und diese in
den Tagesablauf integrieren
- ggf. auf die Notwendigkeit
von Ruhe und Schlaf hinweisen
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- Bewohner soll sich ausgeruht
und ausgeglichen fühlen
- Bewohner soll seine
körperlichen Grenzen erkennen
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AEDL: mit existentiellen
Erfahrungen des Lebens umgehen |
- Bewohner hat Schwierigkeiten
mit der derzeitigen Situation umzugehen, zieht sich
zurück, ist depressiv, verlangsamt und antriebsärmer
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- Angehörige informieren und
einbeziehen
- Kontakte zu
Selbsthilfegruppen anbieten
- über das Krankheitsbild
informieren
- Informationsmaterial anbieten
- Überversorgung vermeiden
- Alltagskompetenzen trainieren
- Trauer und Wut zulassen
|
- nimmt am sozialen Leben teil
und erhält Beziehungen aufrecht
- weitestgehend Unabhängigkeit
wiedererlangen
- Hoffnung und Motivation
aufrecht erhalten
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